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Tuzla macht’s vor

Das Projekt “Tuzla macht’s vor” diente zur Ausweitung der Massnahmen für Separatsammlungen im ganzen Stadtgebiet Tuzlas. Es startete 2019 und wurde Ende 2023 abgeschlossen. Zum Projekt liegen zwei Schlussberichte vor:
Stadt Tuzla
Sechs Gemeinden des Spreca-Tals

Zur Vorgeschichte des Projekts
Die Industrie-, Universitäts- und Kantonshauptstadt Tuzla (ca. 130’000 Einwohner) wurde im Krieg 1992-1996 weitgehend verschont, die ethnische Mischung der Bevölkerung ist noch erhalten. Sie hat deshalb in Bosnien Vorbildfunktion in der Stadtentwicklung. Steigende Abfallmengen trüben aber das Stadtbild und mangelhafte Deponien schädigen die Umwelt massiv. Deshalb ist eine moderne Abfall-/Recycling-strategie unerlässlich. Die ersten Schritte sind getan: Ein von REPIC (Schweizer Regierung) finanziertes Pilotprojekt “Tuzla spart Ressourcen” 2016-2018 packte das Problem erfolgreich an der Wurzel:
Die Industrie-, Universitäts- und Kantonshauptstadt Tuzla (ca. 130’000 Einwohner) wurde im Krieg 1992-1996 weitgehend verschont, die ethnische Mischung der Bevölkerung ist noch erhalten. Sie hat deshalb in Bosnien Vorbildfunktion in der Stadtentwicklung. Steigende Abfallmengen trüben aber das Stadtbild und mangelhafte Deponien schädigen die Umwelt massiv. Deshalb ist eine moderne Abfall-/Recycling-strategie unerlässlich. Die ersten Schritte sind getan: Ein von REPIC (Schweizer Regierung) finanziertes Pilotprojekt “Tuzla spart Ressourcen” 2016-2018 packte das Problem erfolgreich an der Wurzel:

  • Ein neu erarbeiteter Abfall-Bewirtschaftungsplan 2017-2022 wurde vom Stadtparlament inkl. Budget verabschiedet und ist in Umsetzung (auch auf Deutsch erhältlich).
  • Dezentrale Kompostierung wird in zwei Pilotquartieren mit der Abgabe von Gittern und mit Beratung gefördert.
  • In den beiden Quartieren werden Kunststoff- und Verpackungsmaterialien separat gesammelt, inzwischen mehr als 2 Tonnen pro Monat. Die städtische Entsorgungsfirma „Komunalac“ sortiert diese und verkauft sie ins Recycling.
  • Eine zentrale Sammelstation für Glas, Papier, Karton, PET und Metall/Alu ist in der Stadtmitte in Betrieb, acht angepasste Sammel-Anlagen in mehreren Stadtquartieren funktionieren seit Ende 2018.
  • Eine Kompostierungsanlage für das Stadtgrün ist vorbereitet und geht im Sommer 2019 in Betrieb.
  • Alle Stakeholders sind in einer Arbeitsplattform zusammengeschlossen. Fach-Exkursionen ins Ausland haben das Bewusstsein für die Abfallbewirtschaftung als Wirtschaftszweig unter staatlicher Regulierung ge-fördert und die Umsetzung der Massnahmen beschleunigt.

Das Projekt „Tuzla macht’s vor“
Im Projekt wurden die Massnahmen erweitert und die Recyclingkreisläufe verbessert – wie bisher mit Unterstützung und Schulung durch erfahrene Experten aus der Schweiz:

  • Integrieren weiterer Quartiere Tuzlas ins Separatsammelsystem.
  • Weiterentwickeln von Verwertungskanälen für Sperrgut, Textil, Glas, Elektroschrott, Haushaltgeräte und neu auch für Bauschutt.
  • Schaffen eines Ausbildungsgangs zum „Recyclisten“. Bereitstellen und Einsetzen von Schulmaterial «Recycling ist Umwelt- und Ressourenschutz».
  • Professionelle Öffentlichkeitsarbeit und Motivation der Bevölkerung.
  • In weiteren Städten Bosniens werden Stakeholder-Plattformen wie in Tuzla gebildet und begleitet. Sie erarbeiten Abfallbewirtschaftungspläne und setzen sie um.

Projektträger waren das Umwelt- und Energiezentrum Tuzla CEE (NGO), die Stadt Tuzla und der Schweizer Förderverein CEE, der mit seinen Abfall-/Recycling-Fachleuten Eigenleistungen beitrug. Neu kamen sechs Gemeinden aus dem Kannton Tuzla dazu.
Die Projektkosten von CHF 148’200.— wurden zum grössten Teil vom Swisslos-Fonds Baselland getragen, dazu kamen namhafte Eigenleistungen des Fördervereins.

Die Aktivitäten zur Verbesserung und Ausweitung des Recycling-Systems gehen weiter
Die Stadt Tuzla hat per Anfang 2024 ihr Abfalbewirtschaftungskonzept für drei weitere Jahre fortgeschrieben. Die Chefs der involvierten Amstsstellen treffen sich regelmässig in Projektmeetings, in denen der Stand der Umsetzung kontrolliert wird und die nachfolgenden Schritte diskutiert werden. Die Meetings werden wie bisher von Dzemila Agic, der Direktorin des Umwelt- und Energiezentrums moderiert.
Auch in den sechs Gemeinden des Spreca-Tals laufen die Aktivitäten zur Einführung und zum Ausbau des Recyclings weiter. Das Umwelt- und Energiezentrum lädt die Zuständigen sporadisch zu Sitzungen ein, an denen die aktuellen Themen zur Sprache kommen und Kooperationen diskutiert werden.

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